Leder - aber welches

Immer wieder hören wir: "Leder kommt nicht in Frage, das ist so kalt"

Ja, Leder ist nicht im Allgemeinen nicht beheizt, aber je nach Qualität des Leders nimmt es schnell die Temperatur seines Besitzers an. Im ersten Moment ist Leder so warm bzw. so kalt wie die Umgebungstemperatur. Durch den vollflächigen Kontakt erscheint es uns dann kühl, da in den seltensten Fällen Räume auf Körpertemperatur geheizt werden.

Bei Lederkauf sollte Wert auf die Lederqualität gelegt werden, denn Leder ist nicht gleich Leder.

Hier die wichtigsten Möbelleder in aufsteigender Qualität:

Beschichtetes Spaltleder - untere Hautschichten werden mit einer PU-Schicht versehen die entsprechend dem Kundenwunsch ein bestimmtes Leder vortäuscht z.B. Schwein, Rind, Strauß oder Schlange. Nicht besonders widerstandsfähig und wirklich kalt bzw. heiß, da nicht atmungsaktiv. Verbesserung durch Pflege nicht möglich

Korrigiertes Leder - hier werden kleine Makel in der Lederoberfläche durch Aufbringen (Einprägung) einer neuen Narbung (Hautbild) kaschiert und das Leder anschließend mit einer Farbschicht versehen. Die Dicke der Schicht hängt von der Qualität des Leders darunter ab.

Pigmentiertes Glattleder, Semianilin, Anilin veredelt - hier wird das Leder nur mit einer sehr dünnen Schicht versehen, die auch zur Pflegeleichtigkeit beiträgt. Diese Leder sind atmungsaktiver, fassen sich weicher an und passen sich schneller der Körpertemperatur an

Anilin, Rauleder - offenporige Leder mit dem originalen Hautbild bzw. mit aufgerauter Oberfläche. Diese sind besonders weich und atmungsaktiv, nehmen durch die fehlende Schutzschicht leichter Verschmutzungen an und entwickeln die typische Lederoptik

Semianilinleder und pigmentierte Glattleder sind die goldene Mitte für Leder im ständigen Gebrauch. Sie sind komfortabel, natürlich und pflegeleichter als die restlichen Lederarten, kosten aber auch etwas mehr. Im preissensiblen Bereich sind korrigierte Leder eine gute Wahl.